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Einführung in die Weinwelt(en) Spaniens

Wenn wir über spanischen Wein reden, kommt uns wahrscheinlich als allererstes Rioja in den Sinn. Aber welche Anbaugebiete mit Herkunftsbezeichnung gibt es noch? Welche sind die wichtigsten? Wo werden die besten Weißweine produziert? Welche sind die besten Cavas? Die folgenden Zeilen beleuchten das „Wer“, „Wo“ und „Warum“ der spanischen Weinwelt.

Illustrierte Karte des spanischen Weins

Spanien ist der drittgrößte Weinproduzent der Welt und kein anderes Land der Erde verfügt über größere Weinanbauflächen (ca. 1 Million Hektar). In seinen mehr als 10 000 Bodegas werden ganz unterschiedliche Weine hergestellt, von einfachen und erschwinglichen Weinen bis zu geschichtsträchtigen Kostbarkeiten, die einem die Wahl nicht immer leicht machen.

Was sind die bedeutendsten Appellationen?

Die drei wichtigsten Anbaugebiete von Qualitätsweinen in Spanien befinden sich im nördlichen Drittel der Iberischen Halbinsel: Rioja, Ribera del Duero und Priorat, drei Gebiete, in denen hauptsächlich Rotweine hergestellt werden.

Die D.O.Ca. Rioja

Rioja ist eine der beiden ältesten Appellationen Spaniens. Die zweitälteste ist Jerez. Rioja ist auch die Weinregion mit dem größten Prestige im Land. Seine jüngste Geschichte ist eng verbunden mit der Geschichte der Bordeaux-Weine und der Reblausplage. Der Fassausbau im Stil des französischen Medoc und der Handel mit Flaschenweinen wurde in Spanien durch den Marqués de Murrieta und den Marqués de Riscal eingeführt. Die Eisenbahn, die diese beiden Regionen miteinander verband, war für das Überleben und die Entwicklung beider Regionen unerlässlich. Daher kommt es nicht von ungefähr, dass die beste Einführung in die Weine aus Rioja (und die Qualitätsweine Spaniens generell) über einen Besuch in einer der jahrhundertealten Bodegas im emblematischen Bahnhofsviertel Barrio de la Estación von Haro führt. Eine davon ist die Compañía Vinícola del Norte de España (CVNE), welche eine breite Palette an Weinen unterschiedlicher Preisklassen anbietet.

Die Weinregion Rioja, nicht zu verwechseln mit der autonomen Gemeinschaft La Rioja (die den spanischen Artikel „la“ trägt), zieht sich über die autonomen Gemeinschaften La Rioja, Navarra und das Baskenland und ist in drei Unterregionen unterteilt: Rioja Alta, Rioja Oriental und Rioja Alavesa, alle drei am Ufer des Ebro gelegen.

Die bekanntesten Riojas werden traditionell hergestellt und reifen in Fässern aus amerikanischer Eiche. Weine moderneren Stils hingegen werden meist in Fässern aus französischer Eiche ausgebaut. Vergleichen Sie einen Wein der Bodega López de Heredia Viña Tondonia oder einen Wein von La Rioja Alta mit einem beliebigen Wein der Bodega Artadi, die, obwohl sie den Kontrollrat für die Appellation Rioja verlassen hat, eines der besten Beispiele für die moderne Weinbereitung in Rioja ist. Andere Bodegas, wie Marqués de Murrieta bieten Weine sowohl traditionellen als auch modernen Stils an.

Die am meisten verbreitete Rebsorte in Rioja ist Tempranillo. Vor allem bei traditionell gekelterten Weinen, findet sie in Gesellschaft von einigen Prozent Garnacha, Graciano und Mazuelo Verwendung. Maturana Tinta ist auch eine häufig verwendete Rebsorte. Viura ist die vorherrschende weiße Rebsorte, gefolgt von den Rebsorten Tempranillo Blanco, Garnacha Blanca und Malvasia.

Rioja ist ein sehr großes und spannendes Anbaugebiet, in dem jeder Gaumen seinen Wein finden kann. Es umfasst sowohl die klassischen und traditionellen Weine als auch die großen Marken mit einem eher konventionellen Stil; die Weine kleiner Winzer und familienbetriebenen Kellereien neben den Kreationen der renommiertesten Winzer und Önologen. Wenn Sie die Vielfalt Riojas erleben wollen, sollten Sie neben den bereits erwähnten Weinen einen der Weine von Artuke oder Abel Mendoza probieren, nicht zu vergessen die Kreationen von Winzermeistern wie Benjamín Romeo (Contador) oder Marcos Eguren (Viñedos de Páganos, San Vicente und Sierra Cantabria).

Die D.O. Ribera del Duero

Ribera del Duero ist ein Anbaugebiet, das reife und kraftvolle Weine hervorbringt, deren Holzaromen aus der Fassreifung deutlich hervortreten. Der Wein wird üblicherweise aus Tempranillo gekeltert, einer Sorte, die hier auch „Tinto Fino“ oder „Tinta del País“ genannt wird. Es ist nicht unüblich, dass die Weine aus Tempranillo-Trauben mit einem Anteil Cabernet Sauvignon verschnitten werden. Während die charakterstarken Tempranillos aus Rioja fruchtige und erdige Aromen aufweisen, sind die Tempranillos aus Ribera del Duero meist dicht und körperreich und von eher nobler Eleganz. Aufgrund ihrer Intensität sind die Weine der Ribera del Duero durchaus mit den Weinen Australiens vergleichbar.

In Ribera del Duero wird ebenfalls sowohl traditionell als auch modern gekeltert. Wie auch in Rioja, finden wir Weine in den Qualitätskategorien Crianza, Reserva und Gran Reserva, sowie eine weitere, vierte Kategorie: Roble, deren Weine nur einige Monate in Fässern reifen. Die Kategorie hat keinen offiziellen Status, weshalb sich auf dem Rückenetikett der Flaschen auch kein Hinweis findet. Dennoch sind diese Weine sehr beliebt und hervorragend geeignet, um sich an die Weine dieser Appellation heranzutasten. Bei diesen beiden Weinen können Sie nichts falsch machen: Pago de los Capellanes Roble und Resalso de Emilio Moro.

Ribera del Duero ist die Heimat von emblematischen Bodegas wie Vega Sicilia und Dominio de Pingus, klassischen Erzeugern wie Matarromera oder Pesquera, sowie einer ganzen Reihe von Weingütern, an denen man nicht vorbeikommt, wie Aalto oder Hacienda Monasterio. In Ribera del Duero finden wir auch Winzer wie z. B. Jorge Monzón von Dominio del Águila, mit einer sehr kleinen Produktion und einer ausschließlich manuellen und handwerklichen Ausarbeitung. Seine Trauben kommen aus einem bedeutenden Bestand sehr alter Gewächse.

Die D.O.Q. Priorat

Priorat und Rioja sind die beiden einzigen Anbaugebiete in Spanien mit der Herkunftsbezeichnung Calificada (D.O.Q. im Fall des katalanischen Anbaugebiets Priorat). Eine höhere Kategorie, die Rioja aufgrund der historischen Bedeutung und Priorat aufgrund der außergewöhnlichen Bodenbeschaffenheit von Schiefer und Quarz zuteil wird. Die Weine des Priorat sind intensiv, kraftvoll und durch den Schiefer sehr mineralisch. Es sind erdige Weine, mit einem hohen Wiedererkennungswert, die an die Weine des Languedoc-Roussillon, die reiferen sogar an die Weine aus dem Piemont erinnern lassen.

Die jüngere Geschichte der Weine aus dem Priorat beginnt Ende des 20. Jahrhunderts und ist von zwei Faktoren geprägt. Zum einen durch fünf namhafte Winzer, die als Gründer des neuen Priorat gelten: René Barbier (Clos Mogador), Josep Lluís Pérez (Clos Martinet), Carlos Pastrana (Clos de l'Obac), Álvaro Palacios (Finca Dofí) und Daphne Glorian (Clos Erasmus). Sie waren die ersten, die entschieden auf das unentdeckte Potential der Region setzten: ein Bestand alter Rebflächen mit den Rebsorten Garnacha und Cariñena, die in Terrassen oder den berühmten Steillagen (Costers) kultiviert werden. Ein weiterer Faktor hat mit dem niedrigen Preis zu tun, der den Winzern in der Regel für das Kilo Trauben gezahlt wurde. Die Kooperative in Porrera entschied sich, den Kilopreis radikal zu erhöhen. Diese revolutionäre Geste hatte zum Ziel, den großen Bestand an Weinbergen mit alten Rebstöcken in der Region zu erhalten, die Arbeit der Winzer zu würdigen und so einen Beitrag zu leisten, die gesamte Region voranzubringen. Heute sind es die neuen Generationen der alteingesessenen Familien, die gemeinsam mit umtriebigen Önologen und Winzern aus anderen Gegenden zusammenarbeiten und den Qualitätsstandard der Weine aus dem Priorat hochhalten. Sara i René Viticultors, Ester Nin, Scala Dei und Terroir al Límit sind nur einige Beispiele der wichtigsten Erzeuger, die man heute im Priorat finden kann. Daneben bieten Einstiegsweine wie Els Pics oder Les Crestes eine außergewöhnliche Qualität für sehr wenig Geld.

Welche anderen Appellationen bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis?

In Katalonien bringt die D.O. Montsant Weine mit intensiven, erdigen Aromen und einer mediterranen Note hervor – eine gute Gelegenheit, sich der emblematischen Nachbarregion Priorat anzunähern. Es sind meist Weine, die aus Garnacha und Cariñena bereitet und mit anderen Rebsorten wie Syrah, Cabernet Sauvignon oder Tempranillo (die in Katalonien unter dem Namen Ull de Llebre bekannt ist) verschnitten werden. Die Weine der Bodegas Acústic Celler, Venus La Universal oder Celler Joan d'Anguera dürfen auf dieser schwer einzugrenzenden Liste nicht fehlen.

Ganz in der Nähe von Barcelona, im Penedès, findet man praktisch alle Weinarten - und farben. Man braucht nur einen Blick in die Kataloge von Parés Baltà o Albet i Noya zu werfen, beides Vorreiter der ökologischen Weinbereitung in Spanien. Die Weißweine, die aus der einheimischen Rebsorte Xarel·lo gekeltert werden, sind bekannt für Persönlichkeit, Frische und Geschmack. Nun Vinya dels Taus von Enric Soler, 100% Xarel·lo, zählt bereits zu den besten Weißweinen Spaniens. Alemany i Corrió, Joan Rubió und Can Credo sind weitere Namen, die man sich merken muss.

Fährt man entlang der Mittelmeerküste gen Süden, begegnet man der Königssorte Monastrell (Mourvèdre). Die D.O. Jumilla bringt Weine hervor, die mit Noten von schwarzen Oliven und Veilchen bestechen. Es finden sich ganz unterschiedliche Stilrichtungen, von sehr konzentrierten Weinen, wie sie in der Neuen Welt zu finden sind, bis zu sehr brillanten und eleganten Weinen. Vergleichen Sie die gehaltvollen Weine von Juan Gil, Clio oder El Nido mit den eleganten und zugleich kräftigen Weinen von Casa Castillo.

Die zweitwichtigste Rebsorte in Spanien ist Garnacha. Ganz in der Nähe von Rioja befindet sich die aragonische D.O. Campo de Borja, die köstliche reife Garnacha-Weine hervorbringt: fruchtig und vollmundig mit feinen Tanninen. Wenn Ihnen australische Rotweine schmecken, werden Sie die Jungweine aus dieser Gegend begeistern, wie z. B. die Weine von Bodegas Alto Moncayo.

Ebenfalls ausgezeichnet sind die Garnacha-Weine aus der Sierra de Gredos, im Herzen der Iberischen Halbinsel zwischen den Provinzen Madrid, Ávila und Toledo. Ein Anbaugebiet, das keine offizielle Anerkennung genießt, obwohl es gegenüber anderen Weinregionen des Landes klar hervorsticht. Die Garnacha-Weine aus der Sierra de Gredos sind edel und wild, von eleganter Robustheit und heller Farbe. An diesen Bodegas kommen Sie nicht vorbei: Bernabeleva und Comando G.

Zurück im Norden der Halbinsel sind die jungen Weine aus dem Bierzo und der Ribeira Sacra ein Muss. Im Bierzo haben die Familien Palacios und Raúl Pérez dafür gesorgt, dass diese Region heute zu den besten Appellationen Spaniens gehört. Dort werden hervorragende Weine produziert, mit einer Note von Wildfrüchten, frisch und ausbalanciert und deren Charakter sehr oft mit den Weinen einiger Subzonen im Burgund oder dem Norden der Rhone verglichen wird. Nicht weit davon, entsprechen die wunderbaren und beeindruckenden Weine der Ribeira Sacra der Landschaft, in der sie wachsen. Atlantischer Frische, florale Aromen und eine ausgeprägten Mineralität prägen diese Weine. Verführen Sie Ihren Gaumen mit den Weinen von Dominio do Bibei oder Guímaro.

Wo werden die besten Weißweine Spaniens erzeugt?

Spanien hat zwei Anbaugebiete mit Herkunftsbezeichnung, die sich fast ausschließlich der Produktion von Weißwein widmen: Rueda und Rías Baixas. Aber auch in den anderen Anbaugebieten finden sich erstklassige Weißweine.

Rías Baixas liegt in Galicien, im äußersten Westen Spaniens und nördlich von Portugal. Diese Region ist die Heimat der erfrischenden und leicht salzigen Weißweine, die aus der Rebsorte Albariño gewonnen werden. Diese Weine sind immer fruchtig, schmelzig und mineralisch. Die besten Albariños reifen hervorragend in der Flasche und erinnern ein wenig an den deutschen Riesling. Die Weine weisen eine gewisse Säure und eine Meeresnote auf, daher kann man Sie hervorragend zu Fisch und Meeresfrüchten servieren. Setzen Sie diese Weine auf die Liste Ihrer Lieblingsweine: Fefiñanes, Zárate, Pazo de Señoráns, Do Ferreiro und Rodrigo Méndez.

Rueda liegt in Castilla y Leon, ganz in der Nähe von Ribera del Duero. Hier sind die aromatischen Weißweine zu Hause, die aus der Rebsorte Verdejo gekeltert werden. Diese Traube vereint die wunderbar fruchtigen Aromen mit Kräuternoten, die der Sorte auch ihren Namen geben (Verdejo, von verde, ‚grün' auf Spanisch). Die Verdejos von José Pariente zählen zu den bekanntesten, während Menade, Barco del Corneta oder Isaac Cantalapiedra die spritzigsten und qualitativ hochwertigsten Weine anbieten. Der Beste im Holzfass gereifte Verdejo ist allerdings nach wie vor der Belondrade y Lurton.

Immer noch im Nordwesten der Halbinsel finden sich in Valdeorras und Bierzo elegante Weißweine aus der Rebsorte Godello. Weine mit Körper und knackiger Mineralität, wie z. B. der hervorragende As Sortes von Rafa Palacios oder die Weine von Bodegas Valdesil.

Richtung Osten verwöhnt Rioja die Gaumen der Liebhaber trockener, gehaltvoller Weine mit Weinen aus den Rebsorten Viura, Garnacha Blanca und Malvasia, jung oder im Fass ausgebaut. Abel Mendoza ist der ungeschlagene Meister der reinsortigen Weißweine.

An der Mittelmeerküste Kataloniens hat sich die Rebsorte Xarel·lo als sehr ausbaufähig erwiesen und bringt im Penedès hervorragende, im Fass gereifte Weine hervor. Weiter südlich beschert die Terra Alta frische und ausdrucksstarke Weißweine aus Garnacha Blanca.

Spanische Weißweine sind in der Regel trocken. Dennoch stößt man in Andalusien auf eine wahre süße Köstlichkeit mit der Herkunftsbezeichnung Málaga. Dabei handelt es sich um Weißweine, die aus der Rebsorte Moscatel de Alejandría gekeltert werden. Die besten sind die Molino Real von Telmo Rodríguez und die Weine von Jorge Ordóñez & Co.

Cavas und Sherry-Weine

Wenn man über spanische Weine spricht, darf man seine Schaumweine und die traditionellen andalusischen Weine nicht unerwähnt lassen: Cavas und Sherrys.

Die Erzeugung von Schaumweinen hat in Spanien eine lange Tradition. Wie auch beim französischen Champagner oder dem italienischen Franciacorta erfolgt die zweite Gärung nach der traditionellen Methode in der Flasche. Aufgrund des Verbots der bis dahin üblichen Bezeichnung Champán, wurde 1972 die Bezeichnung Cavas etabliert, nach dem Namen der unterirdischen Kellergewölbe, in der die Flaschengärung stattfindet.
Cava wird hauptsächlich in der katalanischen Region Penedès produziert und mehrheitlich aus den Rebsorten Xarel·lo, Macabeo und Parellada, zu unterschiedlichen Anteilen. Heute wird der Begriff „Cava“ meist für alle in Spanien hergestellten Schaumweine verwendet, nicht nur die unter der D.O Cava zusammengefassten Weine, sondern auch die Schaumweine der D.O. Clàssic Penedès und der neu entstandenen Marke Corpinnat, hinter der sich Namen verbergen wie Recaredo und Gramona.

Während Champagner in der Regel als „Brut“ klassifiziert ist, so sind Cavas mehrheitlich Brut Nature, ohne dass es ihnen deshalb an Süße oder Milde fehlen würde: die mediterrane Sonne belohnt die Trauben mit einem hohen natürlichen Zuckergehalt. Die Cavas der Kategorie Reserva und Gran Reserva sind eine hervorragende Option, um in den Genuss eines qualitativ hochwertigen, sehr verführerischen und ausgefeilten Weins zu kommen, der zudem wesentlich erschwinglicher ist, als seine Verwandten aus dem Norden Frankreichs oder Italiens. Für ein bisschen mehr Glamour sorgen die Rosé-Cavas Raventós i Blancs de Nit, Colet Assemblage und Rosat Barrica de Carles Andreu

Sherrys sind Likörweine, ähnlich der Portweine und Madeiras in Portugal oder der Marsalas auf Sizilien. Diese typisch andalusischen Weine reifen im Criadera- und Soleraverfahren, das darin besteht, den Wein in Reihen übereinander gestapelter Fässern auszubauen. Ein Teil des abfüllreifen Weins wird den unten liegenden Fässern entnommen. Das fehlende Volumen wird nun mit der gleichen Menge Wein aus den darüber liegenden Fässern aufgefüllt. Diese zweite Reihe wird wiederum aus der dritten Reihe darüber nachgefüllt usw. Die Fässer der letzten Reihe werden schließlich mit dem Wein der neuen Lese aufgefüllt. Die Vermischung unterschiedlicher Jahrgänge über einen langen Zeitraum hinweg gibt dem Wein seinen traditionellen Charakter und seine Reife, mit intensiven und unverkennbaren pikanten Aromen.

Die bekanntesten und traditionsreichsten andalusischen Weine werden in Marco de Jerez produziert, einem „Weindreieck“ verschiedener Ortschaften rund um Jerez de la Frontera in der Provinz Cádiz, ganz in der Nähe von Gibraltar. Sie werden aus Trauben der Rebsorte Palomino gekeltert und unter der doppelten Herkunftsbezeichnung Jerez-Xérès-Sherry und Manzanilla - Sanlúcar de Barrameda geführt. In der Provinz Córdoba werden ebenfalls traditionelle Weine produziert, allerdings aus der Rebsorte Pedro Ximénez. Diese Weine haben die Appellation D.O. Montilla-Moriles. Die typischen andalusischen Weine werden wie folgt klassifiziert: Fino, Manzanilla, Amontillado, Oloroso und Palo Cortado. Die ersten beiden passen gut als Aperitif, zu Tapas oder einfach als Drink, oder aber zu den landestypischen Gerichten Gazpacho oder Salmorejo. Die anderen drei hingegen harmonieren gut mit einer ganzen Reihe von Gerichten. Überzeugen Sie sich selbst, mit einen der Manzanillas von Hidalgo La Gitana, einem beliebigen Wein der Serie „La Bota“ von Equipo Navazos oder mit einem Wein der Palette Gran Barquero von Pérez Barquero. Ein Hochgenuss zum Nachtisch ist ein Vanilleeis oder ein Stück Schokoladenkuchen, übergrossen mit konzentriertem Dessertwein aus Moscatel-Trauben oder Pedro Ximénez. Da ist es nicht leicht, sich zwischen Ximénez-Spínola, Alvear oder Toro de Albalá zu entscheiden.  

Salud!